Das Reh ist Wildtier des Jahres 2019
Vor ein paar Tagen erreichte uns die Meldung, dass das Reh zum Wildtier des Jahres 2019 gewählt wurde! Dazu teilt die Deutsche Wildtier Stiftung mit, die damit hoffentlich verbundene Aufmerksamkeit solle zum Schutz der Art beitragen. Es solle auf die Probleme rund um den Lebensraum der Rehe aufmerksam gemacht werden. “Den meisten Menschen in unserem Land ist nur wenig über Rehe bekannt”, sagt Geschäftsführer Hilmar Freiherr von Münchhausen. Kinder hielten das Reh häufig für die “Frau des Rothirsches”, und leider seien auch immer weniger Erwachsene mit diesem Wildtier vertraut.
Leider hat das Reh besonders bei staatlichen Forstämtern und den Entscheidungsträgern bei den Umweltbehörden das Image eines Schädlings, der sehr rigoros bejagt werden muss. Das führt aktuell bei vielen Jagden zu einem stark überhöhten Abschuss nach dem Motto „Zahl vor Wahl“ und immer wieder zu wenig waidgerechten Schüssen.
Vor allem ältere Jäger, die es gewohnt sind, dass auch Rehwild ordentlich angesprochen, differenziert und nicht hochflüchtig geschossen wird, sind darüber sehr besorgt. Unter diesem Aspekt könnte die Wahl des Rehs zum Wildtier des Jahres vielleicht auch für Jäger einen Anstoß zum Nachdenken geben!
Ingrid Knapp
Auch der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU – Bundestagsfraktion, Georg Nüßlein, äußerte sich vor wenigen Tagen hierzu: „Es ist höchste Zeit für einen besseren Umgang mit dem Reh. Der massive Jagddruck, der insbesondere von den staatlichen Forstverwaltungen ausgeht, kommt einem Feldzug gegen das Reh gleich. Wer das Reh allein verantwortlich macht für Verbiss und Waldschäden, will vom eigenen ökonomischen Versagen ablenken.“
(Pressemeldung vom 28.11.2018)